Im Mai und Juni fanden unsere zwei diesjährigen Anfängerkurswochenenden  für Erwachsene statt. Am ersten Tag wurde zunächst in die Handhabung der Boote eingewiesen. Danach startete die Sicherheitsunterweisung, bevor es endlich aufs Wasser ging.

Welch Überraschung – so mancher schien fürs Element Wasser wie geboren und fand sofort die richtige Dosis Kraft und Geschick, um sich elegant auf dem Wasser zu bewegen. Aber genauso gabs auch den Einen oder die Andere, die sich etwas schwerer taten und neidvoll auf das “Können” ihrer Kurskolleg*innen schauten. Die versierten Trainer*innen der KSG kannten das Phänomenen, und suchten die einen zu bremsen und die anderen zu motivieren. Die Gruppen wuchsen so rasch zusammen und bald hatten alle Spaß – die einen etwas schneller, die anderen hatten dafür länger etwas davon.

Sonntags fuhren wir dann auf die Ruhr, um das Training zu vertiefen. Zwischen Hattingen und Bochum gestaltet sich der ehemalige Industriefluss naturnah mit vielen Buchten hinter Buhnen. Die Buchten bieten unseren Booten verschiedene Übungsmöglichkeiten, die wir immer fleißig nutzen. Etwa in der Mitte der von uns üblicherweise gewählten ca. 8km langen Strecke befindet sich ein langegezogenes Stufenwehr, dass mit einer Bootsrutsche von etwa 70 Meter Länge für eine Mutprobe und Adrenalinschub sorgt.

Zunächst unsicher über die durchaus vorhandene Strömung auf der Ruhr gewöhnten sich unsere Anfänger*innen rasch an die Gegebenheiten. In die Kehrwässer hinter den Buhnen (und anschließend wieder in die Strömung hinaus) paddelten die bunten Bötchen alsbald mehr oder weniger souverän – aber immer mit viel Spaß.  Nach der Pause am Wehr in Hattingen trauten sich alle Teilnehmer*innen zu, die Bootsrutsche hinunterzufahren. Und nur eine Person kenterte an dessen Ende!

Anschließend ging es an den nächsten Buhnen und sich immer wieder ändernden Strömungsverhältnissen am Wasserschutzgebiet zwischen Bochum und Hattingen vorbei. Gallowayrinder, die der Landschaftspflege wegen dort gehalten werden und auch schon mal ein Bad in den Buchten nehmen, schauten den Bötchen hinterher, während unsere Teilnehmenden die reiche Fauna an diesem schönen Flußabschnitt bestaunten.

Am Ende der Strecke wartet eine weitere Besonderheit und sorgt für Herzklopfen: der Isenberger Schwall. Er hält stehende Wellen bereit und starke Kehrwässer mit scharfer Abgrenzung und deutlichem Rücklauf – und bietet dem oder der Probierwilligen zahlreiche Möglichkeiten, das Können zu erweitern. Tatsächlich kentert hier der ein oder die andere – was aber kein Problem darstellt, denn unser Ausstieg liegt gerade mal 50 Meter weiter unterhalb der Stelle. Unsere Autos warten auf dem Parkplatz auf der anderen Seite der flußnah befindlichen Straße. Die trockenen Klamotten sind also nicht weit. Nicht wenige jedoch stiegen wieder in die Boote und probierten einfach weiter. Wo hat man schon mal so stabile Wasserverhältnisse, als gerade an diesem wunderbaren Fleckchen Fluß?

Müde aber glücklich beendeten wir dann die Tagestour – mit Aussicht auf die weiteren Aktivitäten des Vereins wurde sich dann direkt für den nächsten Tag zum weiteren Training auf dem Rhein verabredet.

Besonderen Dank gilt dem Team unserer Trainer*innen und Helfer*innen für die gelungene Einführung der beiden diesjährigen Gruppen in den Paddelsport: Igor, Claudia, Katrin, Ricarda, Wolfgang, Sonja

Fotos: Sonja N.