Über Fronleichnam fand in diesem Jahr die Mehrtages-Vereinsfahrt statt. Wir hatten uns auf die Weser geeinigt, ein durchaus schiffbares Gewässer mit wunderbaren Örtchen rechts und links und viel Gegend. Dank für den Vorschlag an Birgit und Werner!
Wir hatten uns als Stationscamp für Hann. Münden entschieden. Der Campingplatz liegt direkt zwischen den beiden Flüsschen Werra und Fulda auf einer Flussinsel. Spannend – mussten wir doch jedesmal für die Zufahrt eine Schleuse auf einer sehr schmalen Brücke queren.
Das Wetter war nicht eben prächtig – es regnete bei unserer Abfahrt noch aus Kannen. Da aber in den Wetterapps vor Ort nur noch von gelegentlichen Regenfällen die Rede war, waren wir munter und freuten uns darauf, dem Dauerregen zu entkommen.
Tatsächlich aber regnete es bei unserer Ankunft immer noch ergiebig. Der Platzwart hatte jedoch ein Einsehen und lud uns ein, unser Lager unter der örtlichen Brücke aufzustellen. Das war ein Segen. So hatten wir für unsere Zelte einen trockenen Platz und konnten die nassen Paddelsachen gut trocknen. Die Wiese allerdings, auf der wir unseren Bootshänger abstellen sollten, war total durchweicht. Das hatte zur Folge, dass der Bus, den wir nur wegen des Wendens mit dem Hänger über die Wiese fahren wollten, leider steckenblieb und richtig schön festfraß. Am nächsten Tag wollten wir das Problem lösen – und einen Trecker organisieren. Dann schafften wir es aber doch aus eigener Kraft bzw. mit einem anderen Fahrzeug und Abschleppseil. Nur die Wiese hatte natürlich gelitten…
Die Weser erwies sich als gutes Paddelrevier mit sehr guter Infrastruktur. Alle möglichen Ortschaften warben, gut sichtbar vom Ufer aus, mit Gastronomie, Zeltplätzen, Biergärten. Ausgerechnet einen Ort hatten wir uns für eine Pause ausgesucht, in dem der angezeigte Biergarten renoviert wurde und das alternative Hotel nicht in Betrieb war. Betrübt zogen wir durch den ausserordentlich ruhigen, aber sehenswerten Ort Bahmbeck und bewunderten die Häuser – lauthals ob des fehlenden Kaffees für unsere Pause lamentierend. Da steckte ein Bewohner des Dorfes seinen Kopf aus dem Fenster des ehemaligen Pfarrhauses und lud uns zu einem Kaffee in seinem Haus ein! Wir konnten es gar nicht glauben, nahmen aber natürlich und sehr gerührt die Einladung an. Es gab Kaffee, Wasser und Plätzchen – und eine Toilette. Eine tolle Erfahrung, einfach so Gastfreundschaft zu erfahren von – war eigentlich nicht anders zu erwarten – einem Paddler…
Abends gingen wir in Hann. Mündener Altstadt (wirklich sehenswert mit mittelalterlichem Stadtkern) essen und genossen die dortige Atmosphäre und die gute Gesellschaft – nämlich uns! Die Gruppenzusammensetzung war sehr harmonisch und alle fühlten sich wohl. Gelungen diese Vereinsfahrt, das fanden alle!