Wanderfahrten um den Jahreswechsel

Der Dezember brachte uns ein üppiges Hochwasser und recht milde Temperaturen, ideale Voraussetzungen, auch einmal bei höherem Wasserstand einige Flüsse zu fahren.

Als erstes nahmen wir uns direkt nach Weihnachten die Bröl vor. Vier Paddler, Dieter, Wolfgang Dötzer, Rainer und ich fanden sich ein und wir beschlossen, eine Strecke von 18 km bis zur Mündung zu fahren. Der Wasserstand war nicht mehr extrem, aber immer noch ein gutes Hochwasser.

Die Bröl fließt auf der ganzen Strecke durch den Wald, sie ist wenig verblockt, hat aber eine Reihe spritziger Schwallstellen. Die eigentliche Schwierigkeit sind allerdings umgefallene Bäume und angeschwemmtes Treibholz, das den Fluss teilweise versperrt.

Schon nach wenigen Minuten kam die erste Engstelle, eine schmale Durchfahrt an einer Stelle war möglich, wir hatten aber untereinander etwas zu wenig Abstand gelassen, behinderten uns gegenseitig und Rainer war der Leidtragende. Da wir beim Retten nach einer Kenterung viel Übung haben, war auch hier alles schnell geregelt und es ging weiter. Am Wehr, dass einen starken Rücksog aufwies, wählten wir einen kleinen Nebenarm am Wehr vorbei, der allerdings schlecht einsehbar war. Wolfgang fuhr als erster, kenterte und rollte hoch, Dieter als zweiter fuhr sich an einem Baum so fest, dass er aussteigen musste. Auf der restlichen Strecke musste noch ein umgekippter Baum umtragen werden und auf einer weiteren Versperrung war es möglich, uns durch eine kleine Lücke einzeln hindurchzuzwängen. Die zweite Hälfte der Strecke verlief ohne weitere Zwischenfälle, allerdings verzweigte sich der Fluss mehrmals und mit etwas Glück fanden wir immer eine gute Durchfahrt.

Drei Tage später wollten wir die Sülz fahren. Der Wasserstand war inzwischen zurückgegangen, der Fluss war aber immer noch randvoll. Leider waren morgens nur Dieter und ich am Bootshaus, Wir wollten uns aber die günstige Gelegenheit nicht entgehen lassen und fuhren trotzdem von Untereschbach bis zur Agger. Das Wetter war recht gut und in zügiger Fahrt und ohne Zwischenfälle erreichten wir unser Ziel.

Schon einige Zeit vorher hatten wir vereinbart, schon am 1.Januar mit dem „Anpaddeln“ die Saison 2013 zu eröffnen. Die Bedingungen waren schlecht, es nieselte und einigen steckte noch die Silvesternacht in den Knochen. Trotzdem fanden sich 11 Paddler ein, was ich sehr beachtlich fand. Vier fuhren im Kajak, der Rest im Großcanadier. Die Sieg hatte noch einen sehr guten Wasserstand und die Strecke von Eitorf bis Allner (16km) war schnell geschafft. Sehr unangenehm war dann allerdings das Warten unter der zugigen Autobahnbrücke in Allner, bis die Autos von Eitorf zurück geholt worden waren.

Insgesamt waren wir uns einig, dass wir auch im nächsten Jahr wieder am 1. Januar anpaddeln wollen.

W. Schroers